
Das Transurethrale Ultraschallablationsverfahren (TULSA) ist ein minimalinvasives Verfahren, bei dem gerichteter Ultraschall zur Ablation (Zerstörung) von Prostatagewebe verwendet wird. Das Verfahren wird in einer Magnetresonanztomographie (MRT)-Suite durchgeführt und setzt das TULSA-PRO®-System ein, um Prostatagewebe von „innen nach außen“ (von der Innenseite der Harnröhre nach außen bis zum Rand der Prostata) Das Verfahren hat sich als gut verträgliche und sichere Option für lokalisierten Prostatakrebs erwiesen, wie in einer multinationalen Phase-1-Studie mit 30 Patienten und einer anschließenden Pivotal-Studie mit 115 Patienten gezeigt wurde.
Erste Schritte
Patienten sollten sich mit einem TULSA-PRO-Zentrum in Verbindung setzen, um ihre Eignung zu bestimmen. Für Ihre Beratung müssen Sie Informationen zu Ihrer Diagnose bereitstellen, die Folgendes umfassen kann:
- PSA-Wert
- Biopsiebericht
- Digitale rektale Untersuchung (DRE)
- MRT-Informationen
Sobald ein TULSA-PRO-Arzt Ihre Krankengeschichte überprüft und festgestellt hat, dass Sie ein guter Kandidat für das Verfahren sind, vereinbaren Sie einen Termin mit ihm, um die nächsten Schritte zu besprechen. Er erklärt Ihnen die Vorteile und Risiken des Verfahrens und arbeitet mit Ihnen zusammen, um einen individuellen Behandlungsplan zu erstellen.
Der Tag des Eingriffs
Das TULSA-Verfahren besteht aus 4 Phasen:
- Vorbereitung – Vor dem Eingriff werden Sie einen Termin mit dem Behandlungsteam haben, darunter Ihrem behandelnden Arzt und einen Radiologietechnologen. Ihr Team wird sicherstellen, dass Sie sich vor der Sedierung wohl fühlen.
- Planung – Ihr behandelnder Arzt erstellt mithilfe hochpräziser MR- Bildgebung einen Behandlungsplan, indem er die Grenzlinien um die abzutragenden Bereiche Ihrer Prostata zieht. Auf den MR-Bildern werden Grenzlinien gezogen, um empfindliche Strukturen um die Prostata herum zu vermeiden. Dieser Schritt ist auf Ihre Prostatagröße, -form und – erkrankung zugeschnitten.
- Durchführung – Das TULSA-PRO-System führt automatisch die Ablationsanweisungen des Arztes aus und ablatiert nur innerhalb der vorgeschriebenen Grenzlinien. Dies trägt zu einer präzisen Prostataablation bei und minimiert das Risiko menschlicher Fehler.
- Bestätigung – Mittels MR-Bildgebung wird Ihr behandelnder Arzt bestätigen, dass die festgelegten Bereiche der Prostata, wie beabsichtigt, erfolgreich abgetragen wurden. Nach dem Eingriff werden Sie kurz überwacht. Die Patienten können in der Regel noch am selben Tag entlassen werden.
Fuktionsweise des TULSA- Verfahrens
Während der Durchführungsphase wird der Ultraschallapplikator (UA) in die Harnröhre eingeführt undUltraschallenergie an die Prostata abgegeben. Wenn sich das Gerät dreht, erzeugt es ein geschwungenes Muster, das sich nach außen zum Rand des anvisierten Prostatabereichs bewegt und das Prostatagewebe abträgt. Dieser Prozess wird als Ansatz „von innen nach außen“ bezeichnet, da die gerichtete Ultraschallenergie von der Harnröhre innerhalb der Prostata kommt.
Die Ablation von außen nach innen wird in anderen Therapien verwendet, wie z. B. dem hochintensiven fokussierten Ultraschall (HIFU). Bei dieser Methode wird ein Gerät, das die Energiequelle enthält, in das Rektum eingeführt, das sich außerhalb der Prostata befindet. Die thermische Ultraschallenergie wandert durch die Rektalwand und das erzeugte Wärmemuster wird auf einen bestimmten Prostatabereich fokussiert. Dies wird als gerasterte fokale Erwärmung oder Beschallung bezeichnet.
Die Fähigkeit, von innen nach außen abzutragen, vermeidet den direkten Kontakt mit wichtigen neurovaskulären Bündeln (NVBs), minimiert Schäden am umgebenden Gewebe und Strukturen und trägt dazu bei, die funktionellen Fähigkeiten von Männern zu erhalten. Ihr Arzt kann in Echtzeit sehen, was passiert, während das Verfahren in einer MRT-Suite stattfindet, einer sehr kontrollierten und vorhersehbaren Umgebung. Das TULSA- Verfahren kühlt auch aktiv die Harnröhre und das Rektum und schützt das Gewebe vor der Ultraschallenergie.
Fortsetzung der Prostatabehandlung
Wenn Sie eine weitere Prostatabehandlung benötigen, können Sie entweder das TULSA-Verfahren wiederholen oder eine andere Art der Prostata- Behandlung wählen, um Ihre Prostata zu behandeln. Das TULSA-Verfahren „bricht keine Brücken“, da es die Durchführung anderer Therapien im Anschluss ermöglicht.
Quellen:
- Chin, Joseph L., et al. “Magnetic resonance imaging–guided transurethral ultrasound ablation of prostate tissue in patients with localized prostate cancer: a prospective phase 1 clinical trial.” European urology3 (2016): 447-455.
- Klotz, Laurence et al. “Magnetic Resonance Imaging-Guided Transurethral Ultrasound Ablation of Prostate Cancer.” The Journal of urology, 101097JU0000000000001362. 6 Oct. 2020, doi:10.1097/JU.0000000000001362
Nov 15, 2021 | TULSA Procedure